Petra W.
5/5
DAS GEHEIMNIS DER DACHKAMMER ist ein Krimi-Tatort, der sich im Dachgeschoss des Kriminalhauses befindet. Mit Hilfe einer täuschend echt aussehenden Kriminalakte kann man einen Kriminalfall aus dem Jahr 1978 lösen. Die Akte/das Krimi-Spiel wird mit Block & Kuli im Buchladen im Erdgeschoss vor Spielbeginn gekauft und im Dachgeschoß darf man sich dann den "Tatort" ansehen (übrigens auch ohne zu spielen) und kann dann auf eigene Faust ermitteln. In der Akte finden sich detaillierte Hintergrund-Infos zu den Zeugen/Verdächtigen. An den Wänden sind Beweisstücke gerahmt oder Schreibtisch- und Papierkorbinhalte erklärt. Ein alter Fernseher gibt Videos mit Zeugen-Befragungen wieder, die man sich beliebig oft ansehen kann. Über einen Kopfhörer stehen auch Audios zur Verfügung. Das gesamte Mobiliar, das Interieur führt zurück in die 70er Jahre. Der Detailreichtum und die Komplexität, mit der die Szenenerie und die Protagonisten des Falls ausgestattet wurden, sind verblüffend. 1000 Details müssen wahrgenommen und nach Wichtig- oder Unwichtigkeit eingeordnet werden. Anders als in einem Escape Room kann man den Tatort jederzeit für eine Lagebesprechung im darunter liegenden Cafe Sherlock verlassen. Bei der Planung sollte man mindestens 1 Stunde (Krimi-Ungeübte eher mehr) einplanen. Wir waren zu zweit und hatten einen Mords-Spaß für 26,00 Euro (Zusatzspieler zahlen extra). Das mag zunächst wirklich teuer klingen, beachtet man dabei nur das reine Spielmaterial. Doch die umfangreich ausgeschmückte Geschichte mit all ihren Facetten und Background-Infos rechtfertigt den Preis. Nichts für: "Ich mach das mal gerade im Vorbeigehen". Echte Krimi-Fans mit Sinn für Humor (schon die Musikszenerie ist amüsant), die einen Faible für viele kleine Rand-Geschichten haben, können hier als Hobby-Ermittler ganz Old School und Marple-Feeling genießen. Wir haben dabei gelernt, wie schwierig es für echte Kriminalbeamte sein muss, relevante Hinweise von irrelevanten zu trennen. Das Spiel ist wegen seiner Komplexität recht knifflig (Zeit & Ruhe mitbringen), doch wir hatten am Ende tatsächlich logisch die Person ermittelt, deren (verschlossenes) Geständnis sich in der Akte befindet, und die nach Kombination der entsprechenden Hinweise einzig der Täter sein konnte. Man muss sich auf das Spiel und seine in der Vielfalt zunächst verwirrenden Hinweise und falschen Fährten einlassen können, braucht etwas Muße, Humor und Spaß am Kombinieren. Liebevoll detailreich, lösbar und mit großem Spaß-Faktor! (Anm.: Da meine Handyfotos leider durch die Lichtverhältnisse unscharf waren -nur das erste wurde von Maps akzeptiert-, habe ich beim Veranstalter um ein paar ergänzende Fotos gebeten. Bei meinem nächsten Besuch, werde ich eine "richtige" Kamera mitnehmen und diese Fotos dann einstellen)